Bloggerin im Mittelpunkt: Victoria Lucile Anne

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Einzigartige Stücke anfertigen, auf dem eigenen Blog veröffentlichen und somit andere inspirieren: Die Kombination aus Nähen und Bloggen ist ungemein beliebt. Gerade weil die Anzahl der Bloggerinnen in der Modewelt stets weiter zunimmt, stellt Fibre Mood in jedem Monat eine Bloggerin vor. In diesem Monat lernst du Victoria kennen. Hier entdeckst du, was das Nähen für sie bedeutet und welche Rolle sie in dieser Gemeinschaft spielt. 

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Wie kommt es, dass du angefangen hast, zu nähen und/oder zu stricken? 

Eigentlich habe ich aus ganz unterschiedlichen Gründen angefangen zu nähen und zu stricken. 

Ich hatte zum ersten Mal vor ungefähr 13 Jahren die Idee, etwas zu nähen. Damals wollte ich Gardinen für unsere erste kleine Wohnung nähen und ich wollte nicht so viel Geld für schöne Seiden- oder Samtvorhänge ausgeben. Ich hatte daher die Idee, sie selbst zu machen und dies war die ideale Gelegenheit, mit dem Nähen anzufangen. Danach habe ich kein einziges Kleidungsstück genäht, bis meine kleine Tochter 2017 für Halloween ein Anne of Green Gables-Kostüm haben wollte. Ich hatte zuvor schon einmal von einem Schnittmuster-Unternehmen mit dem Namen Violette Field Threads gehört und dort habe ich zwei Schnittmuster gekauft. Sehr zaghaft und mit viel Geduld habe ich mich an das Kostüm gewagt. Die Schnittmuster haben mich bei jedem Schritt unterstützt, daher waren diese sehr hilfreich. Letztendlich war ich nach drei Wochen fertig. Ich habe einfache Quilt-Baumwolle verwendet und das war's. 

Seitdem bin ich süchtig danach. Inzwischen habe ich etliche Kleider für meine Tochter genäht. Mein Mann hat mich irgendwann gefragt, warum ich nichts für mich selbst nähen würde. Ich habe angefangen zu lachen und ihn gefragt, ob das ein Witz sein sollte. "Das kann ich doch überhaupt nicht, ich habe keine Ahnung davon ...". Ich habe dann beschlossen, es mit ganz einfachen Kleidungsstücken zu versuchen. Ich hätte wissen können, dass man gestrickte Stoffe am Anfang besser links liegen lässt. Ich sag mal so: es war ein schwieriger Start. Aber heute, zwei Jahre später, kann ich sagen, dass es genau das war, was ich in meinem Leben brauchte!

Stricken, das ist ein ganz anderes Thema. Vor ungefähr drei Jahren habe ich angefangen zu häkeln. Ich habe sehr viele Mützen, Schals und Babydecken gemacht. Erst ein Jahr später habe ich mir überlegt, stricken zu lernen. Ich fühlte, dass es mehr Optionen in Bezug auf Modelle gab und die Auswahl größer ist, wenn man stricken kann. Jetzt kann ich also beides. Es ist toll, diese Fähigkeiten zu haben.

Wie hast du gelernt zu nähen und/oder zu stricken? 

Ich habe schon von meiner Mutter ein bisschen gelernt zu nähen, aber ich habe mir auch viel Online-Kurse angesehen und geübt, geübt, geübt. Beim Stricken war es dasselbe, und auf dem Gebiet betrachte ich mich immer noch als Anfängerin! Ich liebe Strickpakete, denn als Anfänger fällt es manchmal schwer zu wissen, für welche Wolle man sich entscheiden muss.

Was machst du am liebsten: stricken oder nähen?

Nähen ist bei weitem mein Favorit, aber auch das Stricken hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Es ist sehr schwierig, beides miteinander zu vergleichen. Nähen und stricken sind so unterschiedlich und sorgen dafür, dass ich mich anders fühle und dass das eine absolut tragbar ist, während das andere das nicht ist! Ich nähe viel häufiger. Manchmal glaube ich, dass ich einfach stricken möchte, um Zeit mit der Familie zu verbringen oder schlicht fernzusehen! Stricken ist Entspannung, aber für mich längst nicht so innovativ wie nähen. Ich brauche auf jeden Fall auch noch andere Hobbys. 

Warst du schon immer so kreativ? Warst du schon von Kind auf so ein kreativer Geist? 

Ich bin mit dm Tanzen groß geworden und habe viele verschiedene Arten von Tanz gelernt. Ich habe getanzt, bis ich 20 Jahre alt war. Ich hatte früher meine eigenen Tanzshows und habe dafür selbst Karten erstellt, sodass meine Eltern sich meine Auftritte ansehen konnten. Es ist auch heute für mich noch immer eine Möglichkeit, mich auszudrücken. In meinem Kopf tanze ich ständig, denn mein Körper bewegt sich nicht genau passend zu den Schritten in meinem Kopf. 

Neben meiner Tanzkarriere habe ich als Kind nicht viel gebastelt. Ich habe gern Dinge selbst gemacht, aber ich glaube, dass ich viel zu sehr Perfektionistin war, um alles loszulassen, sofern ich mir meiner Sache nicht absolut sicher war. Daher bin ich - jetzt wo ich bereits eine Zeitlang nähe - in der Lage, Schnittmuster zu verändern und mit ihnen zu experimentieren, denn ich habe jetzt viel mehr Selbstvertrauen als früher. 

Hast du spezielle Herausforderungen im Hinblick auf deine Handarbeiten?

Mir fallen spontan nicht viele Herausforderungen ein. Mein oberer Rücken tut aber wegen der vielen Stunden an meiner Nähmaschine häufig weh. Abgesehen davon genieße ich jede Minuten an meinem Nähtisch! 

Wie würdest du Menschen, die noch nicht nähen/stricken überzeugen, dies doch zu tun? 

Es ist einfach unglaublich schön, Punkt! Es ist ein gutes  Ventil, für jede Persönlichkeit! Wissenschaftlich orientierte Persönlichkeiten finden Gefallen an den genauen Anweisungen, die man beim Nähen einhalten muss. Kreative Menschen können sich dahingegen beim Hacken von Schnittmustern und bei der Auswahl der Stoffe austoben, um dem Stück ihre eigene Note zu geben. Meines Erachtens ist es sehr wichtig, etwas zu machen, das zu einem passt! Auch die Qualität dessen, was man macht, wird besser sein, da man dann einen qualitativ hochwertigen Stoff und eine bessere Verarbeitung hat! So trägst man etwas, was normalerweise viel teurer wäre. Wenn ich nähe versuche ich, mit meinem Stoff und meiner Verarbeitung eine hohe Qualität zu erreichen. Dann kann ich mein neuestes Kleidungsstück mit viel Stolz tragen. 

Was ist deine größte Angst/Frustration beim Stricken und/oder Nähen? 

Nun, es dauert einfach unglaublich lange, etwas zu stricken! Aber das ist genau der Grund, warum man sich dabei entspannen und sich die Zeit dafür nehmen kann. 

Nähen kann sehr frustrierend sein, wenn man ein ruiniertes Kleidungsstück wegschmeißen muss oder wenn man während des gesamten Projekts ständig den Trenner in der Hand hat! Das ist mir alles schon mal passiert! Den größten Frust hatte ich, als ich den verkehrten Stoff für einen Blazer ausgewählt habe oder wenn ich  

Kleidungsstücke mache, von denen ich glaube, dass sie lange in meiner Garderobe bleibe und die ich ganz oft werde tragen können, und die Realität dann ganz anders aussieht. Ich habe es satt, Kleidung wegwerfen zu müssen, da ich sie doch nicht ganz so toll finde, weil ich Vorfeld nicht gut darüber nachgedacht habe. Beim Nähen muss man Risiken eingehen. Ich persönlich finde es aber wichtig, vorher gut darüber nachzudenken, was ich mache. 

Hast du in deiner Wohnung einen eigenen Ort zum Nähen? Wenn ja, wo ist der? (Wenn du möchtest, kannst du ein Foto deines "Nähateliers" hinzufügen)

Aber ja, sicher doch! Ich habe ein großes Nähzimmer, wo the magic happens! Ich habe auch meinen eigenen Platz im Sessel, wo ich stricke, während ich mir Filme ansehe oder fernsehe.

Welche Marke verwendest du für deine Näh- oder Overlockmaschine? 

Ich habe mit einer Nähmaschine von Brother angefangen, heute habe ich aber eine Nähmaschine von Pfaff und eine Babylock. Ich muss zugeben, dass sich für mich mit der IDT-Technologie eine Welt eröffnet hat, die ich auf keinen Fall mehr missen möchte. Auch meine Babylock ist perfekt und jeden Cent wert, auch aufgrund ihres automatischen Fadenzufuhrsystems.

Mit welchen Stoffen (Stoffarten) arbeitest du am liebsten? 

Ich liebe das Aussehen von Rayon und Tencel! Die Stoffe, die ich am liebsten verarbeite, sind Baumwolle, Seide oder Baumwolle, Popeline und Leinen. Diese Stoffe lassen sich einfach leicht bügeln und nähen! Sie sehen auch sehr schön aus, wenn sie fertig verarbeitet sind. Ich liebe das Gefühl, den Fall und die Struktur dieser Stoffe. 

Was ist deiner Meinung nach deine beste Kreation? Worauf bist du sehr stolz?

Ich glaube, meine Lieblingskreation ist mein Couture Vogue Dress, den ich aus Crepe de Chine-Seide und einem Futter aus Taffeta und Nylon genäht habe! Das Kleid ist ein Top-Projekt, bei dem ich viel von Hand nähen musste.

Ich bin außerdem sehr stolz auf den Trenchcoat Martha von Fibre Mood, den ich vor kurzem genäht habe.

Für wen nähst du meistens? 

FÜR MICH! Sorry not sorry. Dennoch nähe ich so langsam auch mehr für meine fast 11jährige Tochter. 

INSPIRATION

Woher bekommst du deine Ideen für deine Kreationen? Gibt es Internetblogs, die dich inspirieren?

Die meisten Ideen bekomme ich aus der Nähcommunity! Die finde ich meistens auf Instagram, aber auch YouTube versorgt mich mit den erforderlichen Ideen. Meine Lieblings-Blogs sind momentan Endearing Everyday und Joanna Essentials, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt noch so viele interessante Blogs, die auf mich warten!

Was steht noch auf deiner "to sew"-Liste? 

Ich würde mich gern mal wieder an einen Blazer wagen, eventuell einen Blazer aus Wolle und auch an einer Jacke im Stil von Coco Chanel! 

Welche Tipps würdest du gern an beginnende Sewistas weitergeben?

Ich denke das Allerwichtigste ist, dass man übt und immer weiter übt!

Als "Anfängerstoff" empfehle ich einen festen Baumwollstoff oder Leinen. Die sind ideal für Anfänger. Feine Stoffe wie Kunstseide sollte man für den Anfang links liegen lassen. Versuche, nicht zu perfektionistisch sein zu wollen. Deine erste Nähschritte sind Schritte, die viel von Trial and Error geprägt sein werden. Fehler sind notwendig, um daraus zu lernen! 

Hörst du Musik beim Nähen? Wenn ja, sagst du uns, welches die Top 3 deiner "Nähmusik" sind? Du hörst keine Musik? Was machst du dann? Ein bisschen Netflix&Sew, lässt du im Hintergrund einen Podcast laufen oder genießt du einfach die Stille und das Geräusch deiner Nähmaschine? 

Hm, das ist eigentlich eine interessante Frage! Meistens höre ich Musik. Podcasts und Netflix lenken mich oft zu schnell ab. Ich höre lieber etwas, das ich auch mal verpassen kann, denn eine Overlockmaschine verursacht ganz schön viel Lärm! Wenn ich einen Podcast höre, muss ich immer auf Pause drücken, wenn ich bügeln/overlocken ... muss. Das ist echt lästig. Ich höre verschiedene Musikstil, meine Musikauswahl hängt sehr von meinem Gemütszustand ab. Das variiert von Norah Jones, klassischer Musik, ein bisschen Panic at the Disco, Rockmusik der 80er, Musicals und … Disney ! 

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