Bloggerin im Mittelpunkt: Jolies Bobines

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Einzigartige Stücke fertigen, auf dem eigenen Blog veröffentlichen und somit andere inspirieren: Die Kombination aus Nähen und Bloggen ist ungemein beliebt. Gerade weil die Anzahl der Bloggerinnen in der Modewelt stets weiter zunimmt, stellt Fibre Mood in jedem Monat eine Bloggerin vor. In diesem Monat lernst du Julie und ihren Blog Jolies Bobines kennen. Hier entdeckst du, was das Nähen für sie bedeutet und welche Rolle sie in dieser Gemeinschaft spielt.

profile Jolies Bobines

Warum hast du deinen Blog gestartet? Und warum hast du angefangen zu stricken und/oder zu nähen?

„Ich hatte Lust auf etwas Neues in meinem Leben. Ich habe mich für das Nähen entschieden, weil ich es satt hatte, in den Läden nie etwas zu finden, was mir wirklich gefiel. Ich hatte aber auch keine Lust, enorme Beträge für Kleidung auszugeben, die ich nur selten tragen würde. Außerdem lässt die Qualität industriell gefertigter Produkte oftmals zu wünschen übrig. Mir gefiel die Idee, diese Leidenschaft zu teilen. Ich habe dann Schritt für Schritt angefangen zu nähen! Das war die Geburtsstunde meines Blogs, wodurch ich auch Lust darauf bekommen habe, mich an immer schwierigere Projekte zu wagen. Sehr wichtig ist übrigens auch der Mehrwert durch die Fotos in meinem Blog (von meiner Freundin Alexandra Yonnet).“
 

Wie hast du den Umgang mit Nadeln beim Stricken und/oder Nähen gelernt?

„Der Funke ist während eines Gesprächs mit einer Freundin meiner Eltern übergesprungen. Sie hat Korsetts und Krinolinen genäht und mir die grundlegenden Nähtechniken beigebracht. Das hat mich dazu veranlasst, abends Nähkurse in Paris zu besuchen ). Letztendlich ist es meinem Blog zu verdanken, dass ich fanatisch oder sozusagen zwanghaft angefangen habe zu nähen ;) Ich hatte das Glück, ein ehemaliges Modell und gleichzeitig Stylistin von Helmut Newton kennenzulernen. Sie hat mir die Chance gegeben, mich an einer Kollektion für ein Modehaus von prêt-à porter zu  beteiligen. Diese Erfahrung hat meine Entscheidung, meine eigene Kleidung zu fertigen, nur bestätigt. Danach habe ich weiter aus Büchern, Online-Videos etc. gelernt und jedes Mal nach neuen Herausforderungen gesucht. “

 

Warst du schon als Kind kreativ? Hast du schon als Kind diesen Drang nach Kreativität gespürt?

„Ja, ich war immer schon kreativ. Als Kind habe ich es geliebt, mich zu verkleiden, zu schminken, zu fotografieren usw. Als Teenager habe ich alle möglichen Stile ausprobiert, bevor ich meinen eigenen gefunden habe. "
 

Woher kommt der Name deines Blogs? Warum hast du diesen Namen gewählt? 

„Das war sicherlich noch das Schwierigste ;-) Ich wollte einen Namen im Trend von ‚Arsenic et Petites Culottes‘ (ein Blog, dessen Name mir unglaublich gut gefallen hat), aber letztendlich habe ich mich für Jolies Bobines entschieden, mit einem Augenzwinkern in Richtung des Nähens und der Pariser Ausdrucksstärke. Am Anfang waren wir zu zweit, daher die Mehrzahl in Jolies Bobines. Meine Freundin Manon und ich hatten gemeinsam beschlossen, den Blog zu beginnen. Ursprünglich wollten wir über alle mögliche Themen sprechen. Letztendlich habe ich mich im gegenseitigen Einvernehmen entschieden, den Blog zu übernehmen, da das Nähen sehr schnell einen wichtigen Platz im Blog eingenommen hat.“
 

Was ist deiner Meinung nach deine schönste Kreation? Auf welche Kreation bist du so richtig stolz?

Ich kann mich nicht für eine bestimmte Kreation entscheiden, die Mode verändert sich so schnell! Ich persönlich war sehr stolz auf die schulterfreien Kleider, aber auch die Mäntel mit Futter und eingesetzten Taschen sind sehr schön …“

Unterliegt diese Handarbeitsbranche deiner Meinung nach bestimmten Herausforderungen?

„Es gibt immer Herausforderungen, vor allem beim Handarbeiten. Ich betrachte mich als Handwerker in einem Beruf, der früher den Männern vorbehalten war, und das gefällt mir sehr gut! "
 

Welches sind die Vorteile für einen Blogger heute und was bringt es dir?

„Begegnungen und Gelegenheiten. Dank dieses Blogs konnte ich ein Buch schreiben und habe Arbeit gefunden! Ich kann nicht verhehlen, dass diese begeisterte und leidenschaftliche Community mir viel Vergnügen und Selbstvertrauen geschenkt hat. "
 

Was ist deine größte Angst im Bereich der Mode?

„Dass ich daneben liege in dem Sinne, dass ich von einem Kleidungsstück enttäuscht bin. Ich liebe es, am Ende eines Nähprozesses sagen zu können: ‚Ja, das ist schön!' und dass ich sofort mit etwas Neuem anfangen möchte.“

Woher bekommst du die Anregungen für deinen Blog? Gibt es andere Blogs, die du schön oder anregend findest?

„Ich finde überall Anregungen: auf der Straße, bei meinen Lieblingsmarken, in den sozialen Medien, in Filmen ... und selbstverständlich bei anderen Bloggern. Ich liebe insbesondere Adaasprag und Débora Sluijs für Kinder.... Seit kurzem gibt es so viele talentierte Menschen in der Mode, und das ist inspirierend! “
 

Wo arbeitest du? Wie sieht dein Arbeitsplatz aus und wo befindet er sich?

„Mein Atelier befindet sich im Wohnzimmer meiner kleinen Wohnung in Paris und nimmt unglaublich viel Platz ein  (vielleicht zu viel?). Aber am meisten Platz beanspruchen die Stoffe!“

Atelier Jolies Bobines

Du bist sehr stark in den sozialen Medien vertreten. Warum?

„Es ist seltsam, aber mein Blog hat sehr schnell an Beliebtheit gewonnen, obwohl das Nähen vor 8 Jahren, als ich mit meinem Blog angefangen habe, noch immer als altmodisch angesehen wurde. Ich habe an zahllosen schönen Projekten gearbeitet und immer Lust auf mehr. Ich hatte auch schöne Begegnungen und heute arbeite ich mit zahlreichen Menschen in dieser Welt der selbstgemachten Mode. Dieser Kontakt mit meinem Followern vermittelt mir ein sehr erfüllendes Gefühl! Alle Kommentare berühren mich und spornen mich an, das Abenteuer fortzusetzen.

Aber in den sozialen Netzwerken aktiv zu sein ist sehr zeitintensiv! Es reicht nicht aus, nur die Kleidungsstücke zu zeigen. Bei bestimmten Projekten braucht man viel Zeit, um einen Fotografen zu finden, die Fotos vorzubereiten, sie zu veröffentlichen, die Texte zu schreiben ... Ich finde es schade, dass dies nicht anerkannt wird, denn letztendlich ist es sehr viel Arbeit (manchmal Vollzeit) und es ist Werbung für die Marken. 

Für mich ist die Tatsache, andere Menschen die Lust am Nähen zu vermitteln, Leidenschaften zu fördern und das altmodische Image des Nähens die größte Erfüllung. Das gibt mir ein unglaublich gutes Gefühl! “

Was möchtest du in der Zukunft tun? Welche Träume hast du noch?

„Ich habe noch Lust, vieles in sehr vielen Bereichen zu tun!  Ich habe tausende von Nähprojekten und ich weiß nicht, womit ich anfangen soll! Im Moment nähe ich die Jacke Kai und die Hose Peaches aus dem Heft 4 von Fibre Mood. Und in beruflicher Hinsicht: meine Leidenschaft ausleben! “

Welchen Rat würdest du denjenigen geben, die anfangen zu nähen und/oder zu stricken?

„Lass dich von deiner Leidenschaft leiten und fange mit einfachen Projekten an, die dir viel persönliche Erfüllung geben und dir Lust darauf machen, noch mehr zu nähen. Habe keine Angst vor Herausforderungen. Aus Fehlern lernst du am meisten. "

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